Im letzten #breakthroughthursday haben wir uns mit dem Co2-Ausstoß beschäftigt, heute stellen wir dazu ein wirklich spannendes best-practice-Beispiel vor. Bäume pflanzen ist in der Klimadiskussion ein großes Thema geworden, denn diese speichern Co2. Mit der Klimakrise geraten Wälder jedoch unter Druck, auch hierzulande. Daher macht es absolut Sinn, die heimischen Wälder nachhaltig aufzuforsten und damit das Klima und die Co2-Bilanz in Österreich in den kommenden Jahren positiv zu beeinflussen. Lassen auch Sie sich von diesem Projekt inspirieren, Manfred Ergott hat uns als Sprecher der Initiative die nachstehende Zusammenfassung geliefert.
waldsetzen.jetzt – Unternehmen pflanzen Bäume
Betriebe schenken Arbeitszeit, um heimische Wälder zu retten. Die Mission der Initiative „Waldsetzen.jetzt“ ist es, Verantwortung zu übernehmen und so aktiv eine lebenswerte Zukunft für diese und auch nachkommende Generationen zu schaffen. Dabei können teilnehmende Unternehmen einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten und zugleich den Zusammenhalt innerhalb des Teams sowie Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen fördern.
„Der Wald gewinnt – alle profitieren“
Ein gesunder Wald ist in seiner Bedeutung nicht zu unterschätzen. Als Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, Wasserspeicher und als natürliche Klimaanlage. Doch auch die heimischen Wälder leiden unter den steigenden Temperaturen, die der Klimawandel mit sich bringt. Dies begünstigt weiter Waldbrände und den Befall durch Baumschädlinge. Allein im Waldviertel mussten 12.000 Hektar Wald abgeholzt werden. Das Motto der Initiative Waldsetzen.jetzt lautet daher „Der Wald gewinnt – alle profitieren“. Das Projekt möchte Waldbesitzende bei der Wiederaufforstung von betroffenen Kahlflächen, welche durch Borkenkäferbefall entstanden sind, unterstützen. Aus der stark betroffenen Region Waidhofen an der Thaya haben im Frühling 2021 zehn Waldbesitzer ihre Waldflächen dafür angemeldet. Ein Unternehmen stellt einen Tag lang seine Mitarbeitenden zur Verfügung und so werden an einem 8-Stunden-Tag, unter fachlicher Begleitung, pro MitarbeiterIn mehr als 100 Bäume ausgewählter Baumsorten gepflanzt. Dadurch entstehen Mischwälder, die auch Klimaveränderungen überstehen und noch nachfolgenden Generationen einen gesunden Erholungsraum bieten. Die Vision: Heimische Wälder zu Partnern im Klimaschutz machen und einen Beitrag dafür leisten, dass geschädigte Waldflächen möglichst rasch wieder aufgeforstet werden – klimafit und enkeltauglich.
Projektstart
Initiator des Projekts ist Thomas Göttinger von der Dessertmanufaktur Göttinger. Zusammen mit seinen 26 Mitarbeiter*innen hat der Unternehmer im Mai 2020 eine Kahlfläche mit 3.100 Bäumen neu bepflanzt. Diese Erfahrung und die positiven Reaktionen seiner Mitarbeitenden haben den Konditormeister aus Groß Siegharts dazu angespornt, weitere Unternehmer*innen für seine Idee zu gewinnen. Deshalb hat Thomas Göttinger, unterstützt von Viktoria Hutter, Franz Fischer und Bernhard Zotter vom Waldverband Niederösterreich sowie unter der strategischen Leitung von Manfred Ergott von der Druckerei Janetschek, das Projekt Waldsetzen.jetzt ins Leben gerufen. Der Auftakt fand Ende März erfolgreich im kleinen Rahmen und unter Beisein eines Filmteams des slowenischen Fernsehens statt. Daraus entstanden ist ein zehnminütiger Beitrag über Viktoria Hutter und die Waldsetzen.jetzt-Plattform als herausragendes Beispiel für innovative landwirtschaftliche Projekte. Auch heimische Journalist*innen von Fachmedien fanden sich an den verschiedenen Pflanzflächen ein, um vor Ort zu recherchieren.
Aktionstage
Ursprünglich waren im heurigen Frühjahr zehn Aktionstage geplant. Durch die Pandemie und den damit einhergehenden Lockdown mussten diese Frühlings-Aktionstage mehrfach verschoben werden. In den ersten Maitagen 2021 konnten dann doch acht der zehn geplanten Tage stattfinden. Insgesamt pflanzten 92 Menschen im Rahmen der Aktionstage gemeinsam mit den Waldbesitzer*innen und unter fachlicher Begleitung von drei Forstfachkräften in Summe 8.921 Bäumchen. „Für mich ist es einfach schön, gemeinsam mit meinen Kolleg*innen etwas für die Umwelt direkt in unserem Lebensraum tun zu können.“, erzählt eine Teilnehmerin begeistert und führt auf die Frage nach der Zukunft des Waldes im Waldviertel weiter aus: „Die sehe ich gut, wenn viele Chefs dieses Projekt auch in Zukunft unterstützen und mit uns Mitarbeiter*innen gemeinsam viele solcher Pflanztage durchführen.“
An den Aktionstagen Anfang Mai waren u.a. die Dessertmanufaktur Göttinger und die Druckerei Janetschek beteiligt. „Wir hatten sehr viel Spaß, obwohl wir unter erschwerten Bedingungen pflanzten, da die zu setzenden Bäume auf vier Flächen verteilt waren und der Regen immer wieder einsetzte.“, beschreibt Erich Steindl, Geschäftsführer der Druckerei Janetschek, den Aktionstag. Thomas Göttinger führt dazu weiter aus: „Wir Unternehmer haben ja einen riesigen Hebel und das sind unsere Mitarbeitenden. Einen Tag im Jahr draußen im Wald, anstatt vor dem Computer oder an der Rührschüssel zu verbringen, gefällt den Mitarbeiterenden sehr gut und hilft den Waldbesitzer*innen enorm.“
Dabei werden nicht nur Bäume gepflanzt. Für die Unternehmen und deren Mitarbeiter*innen bedeuten diese Aktionstage auch eine wertvolle Erfahrung, die in hohem Maße zum Teambuilding beiträgt. Zudem bietet die Beteiligung an der regionalen Aufforstung massiv geschädigter Waldflächen den Unternehmen auch die Möglichkeit, einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten, indem durch gepflanzte Bäume CO2 Emissionen des Unternehmens kompensiert werden.
Jeder Baum zählt
Das Spannende an Bäumen ist ihre Vielfältigkeit. Sie dienen als natürlicher Klimaschutz, indem sie CO2 kompensieren. Ein Hektar Wald bindet rund 13 Tonnen CO2 pro Jahr. Bäume spenden Sauerstoff und binden Wasser im Boden, sie fördern die Biodiversität und liefern zudem wertvolles, langlebiges Baumaterial.
Zuversichtlich in die Zukunft
Auch Waldbesitzer Herbert Diesner ist von der Initiative überzeugt: „Für uns Waldbesitzer ist die Wiederaufforstung oft ein Muss, und wenn man im Frühjahr Tausende an Bäumen zu setzen hat, kann einem schon mal die Motivation abhandenkommen. Aber zu sehen, wie die verschiedensten Leute mit Freude bei der Sache sind und innerhalb kürzester Zeit so eine Fläche mit 1.700 Bäumen aufgeforstet werden kann, freut mich sehr.“ Viktoria Hutter vom Organisationsteam blickt daher zuversichtlich in die Zukunft: „Für den Herbst 2021 haben wir bereits einige Anmeldungen – sowohl von Unternehmen als auch von Waldbesitzer*innen.“ Das gesetzte Ziel ist es, bis 2030 im Waldviertel eine Million Bäume zu pflanzen. Ein hohes, aber durchaus schaffbares Ziel, davon ist das Team von Waldsetzen.jetzt überzeugt.
Doch die Initiative ist im Grunde noch viel mehr als ein Aufforstungsprojekt. Es geht um Bewusstseinsbildung, darum, die Verbindung zwischen Menschen und Natur wieder herzustellen und die Achtsamkeit gegenüber der großen Rolle der Wälder unserer Heimat zu wecken. Oder wie einer der Waldbesitzer nach dem Aktionstag schrieb: „… die Aktion war toll. Mein emotionaler Schutzauftrag für die Pflanzen hat sich durch eure freiwillige Teilnahme noch einmal erhöht.“ – dem ist nichts hinzuzufügen.
Das Kernteam von Waldsetzen.jetzt: Thomas Göttinger, Viktoria Hutter und Manfred Ergott: „Die gute Nachricht ist: Wir müssen auf niemand warten. Wer heute noch behauptet, er oder sie könne im eigenen Unternehmen nichts zum Klimaschutz beitragen, hat sehr viel Aufholbedarf. Schließlich zählt jeder Beitrag, auch wenn er noch so klein sein mag – die Summe macht es aus.“
Gerne stehen wir für die Begleitung bei zahlreichen Themen zu nachhaltiger Unternehmensführung zur Verfügung. Unsere Angebote finden Sie unter www.eccos22.com.