Nachhaltigkeit in Unternehmen – was bringt‘s?
Nachhaltigkeit ist aus dem unternehmerischen Alltag kaum mehr wegzudenken, spätestens seit Greta Thunberg Klimarettung einfordert, die EU den Green Deal ausgerufen hat und die Folgen der Corona-Krise für die Wirtschaft nur annähernd abschätzbar sind. Sogar Zukunftsforscher prognostizieren eine nachhaltige Zukunft, denn eine andere wird es für die Menschheit auf diesem Planeten nicht geben. Unternehmen sind ständig gefordert den Spagat zwischen den Erwartungen seitens der InvestorInnen, den Anforderungen der Mitarbeitenden sowie KundInnen, den Vorgaben der Politik und den Grenzen ihrer Geschäftsmodelle zu schaffen. Je nach Kerngeschäft sind diese sehr unterschiedlich und alle Bälle in der Luft zu halten wird täglich schwieriger. Warum sollen sich ManagerInnen also auch noch mit der Nachhaltigkeit befassen, die teilweise nicht einmal messbar erscheint?
Gute Gründe im Überblick
Es gibt zahlreiche gute Gründe, Nachhaltigkeit in Unternehmen zu berücksichtigen. Studien haben sie untersucht, ExpertInnen haben sie herausgearbeitet und auch der Hausverstand bescheinigt sie. Wir werden Ihnen in der Folge zu jedem einzelnen dieser Gründe detaillierte Informationen liefern, heute geht es uns einmal um einen ersten Überblick.
Risikominimierung
Wir können Unternehmen einmal durch die Risikobrille betrachten: Risiken bestehen dort, wo entweder zu wenig Ressourcen vorhanden sind bzw. keine Klarheit über Vorgehensweisen oder Marktentwicklungen vorliegt. Unternehmen mit internationalen Lieferketten müssen besonders vorsichtig sein, da in manchen Ländern internationale Standards und Vorgaben nicht so eingehalten werden wie hierzulande, was ebenfalls Risiken birgt. Nachhaltige Unternehmensführung legt den Fokus bewusst auf diese Bereiche.
Einsparungspotentiale
Ein anderer Zugang ist die Hebung von Einsparungspotentialen: bei Ressourcen, Energieverbrauch und –effizenz, wie auch bei Kosten für Produktentwicklung, Personal, Vertrieb etc. Hier gilt es, sich auch mit den Anspruchsgruppen abzustimmen, um z.B. nicht „am Markt vorbei“ zu produzieren.
Zukunftsfähigkeit & Innovation
Und dann gibt es das Thema Zukunftsfähigkeit: wohin geht die Entwicklung, was werden KonsumentInnen in Zukunft nachfragen? Wie geht Glokalisierung in Post-Corona-Zeiten? Wie steuert die Politik, was sind die großen Ziele? Innovationen sind immer gefragt, aber wie innovieren wir? Wenn die EU im Green Deal die Kreislaufwirtschaft ins Zentrum der Anstrengungen rückt, dann geht es auch um innovatives Design, recyclingfähige Materialien, langlebigere Produkte und nachhaltigen Konsum.
Finanzierung
Bereits im #breakthroughtursday zum Thema „Kapital und Nachhaltigkeit – was bedeutet das für Wirtschaft und Unternehmen?“ haben wir uns mit dem Paradigmenwechsel im Finanzsystem auseinandergesetzt. In Zukunft wird das Risiko, keine Drittmittelfinanzierung vom Kapitalmarkt mehr zu bekommen, für Unternehmen ohne aktive Nachhaltigkeitsagenda immer höher werden. Denn InvestorInnen und Banken haben erkannt, dass nachhaltige Unternehmensführung auch hilft, Risiken besser einzuschätzen und zu reduzieren. Damit werden Veranlagungen künftig vorrangig unter diesen Kriterien erfolgen.
Studien, Berichte & Leitfäden
Laut einer Studie von AT Kearny bereits aus dem Jahr 2016, die in der Management-Reihe CSR, Rene Schmidpeter, Springer Gabler Verlag, veröffentlicht wurde, erwirtschaftet nachhaltige Unternehmensführung folgende Potentiale:
- 45%ige Steigerung der Produktivität durch das Aufdecken von Potenzialen und Synergien
- 45%ige Senkung von Schattenkosten durch das Aufdecken von ineffizienter Kommunikation
- 20% der Arbeitszeit in den unterschiedlichen Abteilungen wird nicht für deren primäre Tätigkeit verbraucht, das soll bewusster gemacht werden
Auf business-nez.com erschien ebenfalls 2016 ein Bericht zu den 10 Gründen, warum sich Nachhaltigkeit für Unternehmen lohnt. Diese umfassen u.a. Nachhaltigkeit als nachweisbares Qualitätskriterium, als Beitrag zu einem positiven Image und zu besserer Kunden- sowie Mitarbeiterinnenbindung, sowie Kostensenkung durch geringeren Ressourcenverbrauch.
Zusätzlich liefert der „Ergebnisbericht des Global Survey zu Nachhaltigkeit und den SDGs“ interessante Einblicke zu Bekanntheit, Prioritäten und Handlungsbedarf bei der Umsetzung der SDGs (UN Sustainable Development Goals), die auf nachhaltige Entwicklung abzielen und auch einen Handlungsrahmen für Unternehmen beinhalten.
Schädigende Verhaltensweisen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (“Environment, Social and Governance”, “ESG”) haben messbare Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft. Daher hat die österreichische Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) einen sektorübergreifenden Leitfaden veröffentlicht, der Unternehmen zeigt, wie sie mit den Risiken umgehen sollen. Der Leitfaden kann auf der FMA-Homepage heruntergeladen werden.
Vorteile von eccos²²®
Das Management Assessment eccos²²® unterstützt bei der Ausrichtung auf nachhaltige Unternehmensführung. Die dadurch möglichen Potentiale umfassen:
- Intensive Erhöhung der Auftragschancen bei internationalen Geschäften im öffentlichen Sektor und B2B
- Steigerung der Akzeptanz und des Vertrauens bei Behörden, Banken und öffentlichen GeldgeberInnen
- Steigerung der Transparenz in der Supply Chain und Risikominimierung
- Kosten- und Wettbewerbsvorteile über die Entkoppelung von Ressourcenverbrauch und Wachstum
- Professionalisierung des Stakeholder-Dialoges zur Stärkung der Beziehungen zum Markt
- Start eines internen Projektes zum selbstorganisierten, selbstgesteuerten organisationalen Lernen mit dem Ziel der Steigerung von Eigenverantwortung, Leistungs- und Einsatzbereitschaft
Gerne stehen wir für Ihre Anfragen – auch im Rahmen einer eccos²²® Sparringpartnerschaft – zur Verfügung!